Neue Weltfinanzarchitektur

Neue Weltfinanzarchitektur
Bezeichnung für die Neugestaltung des internationalen Finanzsystems, also der internationalen Finanzmärkte und der internationalen Finanzinstitutionen. Die Debatte über die n.W. wurde durch die Wirtschafts- und Währungskrise in Asien (1997) angestoßen. Gefordert wurde u.a. eine Neudefinition der „Spielregeln“ an den internationalen Finanzmärkten und eine grundlegende Reform des  IWF und der Weltbank ( IBRD). Die Vorschläge reichen von einer völligen Neugestaltung des internationalen Finanzsystems (z.B. Schaffung einer Weltzentralbank), über eine Rückkehr zum Goldstandard bis hin zu detaillierten Vorschlägen der Umgestaltung einer Vielzahl einzelner Bausteine des internationalen Finanzsystems. Seit Anfang 2000 hat sich die Debatte in diesem letzteren Sinn konkretisiert. Sie konzentriert sich auf fünf Bereiche: Erhöhung der Transparenz nationaler Wirtschaftspolitik durch systematische Informationspolitik, Einführung international akzeptierter Standards für Regierungsarbeit ( Good Governance), Stärkung der nationalen Finanzsektoren (z.B. durch Bankenregulierung), Einbeziehung privater Kreditgeber in die Bereinigung von Finanzkrisen und schließlich die Umgestaltung der Arbeit des IWF und der Weltbank.
- Als Teil dieser letzten Teilaufgabe hat der IWF die neue Fazilität der Contingent Credit Lines (CCL) eingeführt, womit Ländern geholfen werden soll, die trotz angemessener Wirtschaftspolitik von Währungskrisen bedroht sind.
- Radikale Vorschläge wie z.B. die Abschaffung des IWF oder der Weltbank scheinen derzeit keine Chance auf Verwirklichung zu haben.
- Weitere Informationen unter www.imf.org/external/np/exr/facts/arcguide.htm.

Lexikon der Economics. 2013.

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